Ist der derzeitige Pump nachhaltig? Oder nur die Ruhe vor dem Sturm?
26. März 2025
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Ist der derzeitige Pump nachhaltig? Oder nur die Ruhe vor dem Sturm?

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Sportler / Familienvater

Die Märkte haben sich in den letzten Tagen etwas erholt – Bitcoin, Aktien und andere „Risk-on“-Assets zeigen grüne Zahlen. Doch die zentrale Frage ist: Ist dieser Pump wirklich nachhaltig? Oder ist es nur ein Dead-Cat-Bounce, bevor der nächste Abverkauf kommt?

In diesem Artikel teile ich meine Einschätzung zur aktuellen Marktlage – basierend auf Marktbewegungen, politischem Umfeld und Fundamentaldaten.

1. Der Kontext: Trump, Zölle und Marktverunsicherung

Seit der Amtseinführung von Trump am 20. Januar kam es zu massiven Abverkäufen in den Märkten:

  • Aktienmärkte deutlich im Minus
  • Bitcoin über 30 % gefallen
  • Viele Tech-Werte wie Tesla und Palantir sind mehr als 50 % unter Allzeithoch

Gleichzeitig:

  • Anleihen und Edelmetalle performen stark
  • Internationale Aktien erleben Mittelzuflüsse
  • Der US-Dollar verliert an Stärke

Die Märkte spiegeln derzeit ein hohes Maß an Unsicherheit wider – vor allem wegen der neuen Wirtschaftspolitik.

2. Was steckt hinter dem aktuellen Pump?

In den letzten drei Handelstagen kam es zu einer Erholung – doch was sind die Gründe?

  • Verkäufer-Erschöpfung (Seller Exhaustion) Nach so einem starken Rückgang hören viele Investoren einfach auf zu verkaufen.„Jetzt ist es eh schon egal“ – und man hält durch. Das kann kurzfristig für eine Stabilisierung sorgen.
  • Trump rudert etwas zurück Nach anfänglichem „Draufhauen“ auf Handel und Märkte scheint Trump etwas vorsichtiger zu werden.Das schafft kurzfristig Vertrauen, auch wenn mittelfristig noch viel Unsicherheit besteht.
  • Technische Erholung statt Trendwende Solche Erholungen nach einem Crash sind technisch normal – aber sie bedeuten noch lange nicht, dass der Abwärtstrend vorbei ist.

3. Fundamentaldaten bleiben schwach

Ob man sich nun den Consumer Confidence Index, Kredit- und Immobiliendaten oder Unternehmensprognosen ansieht – die Signale sind klar: Die wirtschaftliche Lage ist angespannt.

  • Viele Unternehmen warnen vor rückläufigem WachstumImmobilienmärkte sind unter Druck
  • Konsumenten zeigen sich zurückhaltend

Dazu kommt:Es ist fraglich, ob unter Trump lockere Finanzpolitik oder eher restriktive Maßnahmen kommen.

Wenn es keine neue Liquidität gibt, dann bleibt es schwer für Risiko-Anlagen wie Aktien und Krypto.

4. Bitcoin bleibt abhängig von Saylor – und das ist ein Problem

Ein weiteres Risiko: Bitcoin wird aktuell fast nur von MicroStrategy am Leben gehalten.

  • Es gibt kaum neue Käufer
  • Wenn Saylor aufhört zu kaufen (oder verkaufen muss), droht ein starker PreisverfallFür mich ist das eine nicht nachhaltige Marktsituation

5. Fazit: Vorsicht statt Euphorie

  • Die aktuelle Erholung ist vermutlich keine Trendwende, sondern eher ein technischer Bounce.
  • Die Fundamentaldaten sind schwach – egal ob in Krypto oder an den Aktienmärkten.
  • Trump bringt Unsicherheit – und es ist völlig offen, ob wir bald Geldpolitik-Lockerung oder das Gegenteil sehen.
  • Krypto bleibt stark abhängig von einzelnen Akteuren wie MicroStrategy – ein strukturelles Risiko.

Ich bleibe aktuell zurückhaltend, beobachte selektiv und investiere vorsichtig und gezielt. Euphorie ist derzeit fehl am Platz – wer langfristig gewinnen will, braucht jetzt eine ruhige Hand und ein klares Framework.

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Sportler / Familienvater