Bitcoin-Käufe: Wer treibt den Markt wirklich an?
15. Februar 2025
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Bitcoin-Käufe: Wer treibt den Markt wirklich an?

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Sportler / Familienvater

Immer wieder tauchen Schlagzeilen auf, dass große institutionelle Investoren, Staaten oder Family Offices in Bitcoin investieren. Doch wie groß ist ihr Einfluss wirklich? Und was bedeutet das für die Marktstabilität?

Die aktuellen Schlagzeilen im Bitcoin-Markt

Jüngst gab es mehrere Berichte über bedeutende Bitcoin-Käufe:

  • Abu Dhabi Staatsfonds: Kauf von Bitcoin-ETFs im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar
  • Wisconsin Pension Fund: Erhöhung der Bitcoin-Bestände um über 100 Millionen Dollar
  • Family Offices: Angebliche Käufe im Umfang von mehreren hundert Millionen Dollar

Auf den ersten Blick wirkt es so, als würde eine Vielzahl institutioneller Anleger Bitcoin akkumulieren. Doch wenn man genauer hinsieht, zeigt sich ein anderes Bild.

Die Rolle von MicroStrategy und Michael Saylor

Ein entscheidender Faktor für die Bitcoin-Preisbewegung der letzten Monate war MicroStrategy unter der Führung von Michael Saylor. Allein in den letzten drei Monaten hat MicroStrategy über 20 Milliarden Dollar in Bitcoin investiert – im Vergleich dazu wirken die anderen Käufe marginal.

Um das in Perspektive zu setzen:

  • Saylor hat 95 Prozent der Bitcoin-Käufe in dieser Zeit getätigt
  • Andere institutionelle Käufer haben zusammen weniger als 5 Prozent beigetragen

Das bedeutet, dass der jüngste Bitcoin-Preisanstieg maßgeblich auf die massiven Käufe von MicroStrategy zurückzuführen ist – und nicht auf eine breite institutionelle Nachfrage.

Kann Saylor dieses Modell langfristig aufrechterhalten?

MicroStrategy finanziert seine Bitcoin-Käufe durch verschiedene Kapitalmaßnahmen, darunter den Verkauf von Unternehmensanteilen. Doch dieses Modell stößt an seine Grenzen:

  • Das Unternehmen kann nicht unbegrenzt neue Aktien ausgeben, ohne bestehende Aktionäre zu verwässern.
  • Die Bitcoin-Reserven von MicroStrategy sind bereits enorm – neue Käufe erfordern immer größere Summen.
  • Ohne kontinuierliche Kapitalzufuhr könnte das Wachstum des Unternehmensmodells ins Stocken geraten.

Sollte MicroStrategy nicht mehr in der Lage sein, jede Woche Milliarden in den Markt zu pumpen, könnte dies erhebliche Auswirkungen auf den Bitcoin-Preis haben.

Was bedeutet das für den Bitcoin-Markt?

Die aktuelle Marktstruktur zeigt einige kritische Schwächen:

  1. Bitcoin bleibt ein spekulationsgetriebenes Asset. Es gibt keinen fundamentalen Nutzen, der eine konstante Nachfrage sichern könnte.
  2. Der Preis ist stark von wenigen Akteuren abhängig. Wenn MicroStrategy oder andere große Käufer aufhören zu investieren, könnte dies den Markt erheblich unter Druck setzen.
  3. Institutionelle Käufe werden oft überbewertet. Während Schlagzeilen von Bitcoin-Käufen durch Fonds und Unternehmen kursieren, sind deren tatsächliche Volumina im Vergleich zu Saylors Käufen eher gering.

Fazit: Ein fragiles System?

Bitcoin ist weiterhin ein hochspekulatives Investment, das maßgeblich von wenigen großen Marktteilnehmern gestützt wird. Wenn MicroStrategy sein Tempo nicht halten kann oder die allgemeine Marktstimmung kippt, könnte es zu erheblichen Kursrückgängen kommen.

Anleger sollten sich bewusst sein, dass der Markt nicht von einer breiten institutionellen Adoption getragen wird – sondern aktuell von einer extrem konzentrierten Kapitalbewegung, die langfristig nicht unbegrenzt fortgesetzt werden kann.

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Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Sportler / Familienvater