Bereits wenige Wochen nach der Präsidentschaftswahl stiegen die Märkte stark an. Diese Entwicklung hat auch im Kryptomarkt Spuren hinterlassen: Bitcoin erzielte ein Allzeithoch nach dem anderen und erreichte eine Marktdominanz von über 60 %. In der Vergangenheit führte eine solche Dominanz häufig zu einer Altcoin-Saison, in der alternative Kryptowährungen gegenüber Bitcoin an Stärke gewannen.

In einem kostenlosen Research Report für meinen Inner Circle habe ich in über 30 Seiten eine ausführliche Auflistung meiner derzeitigen Krypto-Strategie dargelegt. Damit auch Leute außerhalb einen Überblick darüber haben, wollte ich eine Kurversion davon hier als Blogpost mit dir teilen. 

Bitcoin Performance 2024

Bitcoin hat 2024 eine beeindruckende Rally hingelegt – ein Plus von rund 150%! Der Startschuss fiel gleich im Januar, als die SEC elf Spot Bitcoin ETFs genehmigte. Diese katapultierten Bitcoin von etwa 40.000 $ auf 73.000 $. Von März bis Mitte November bewegte sich der Kurs dann stabil zwischen 70.000 $ und 53.000 $. Doch im November änderte sich alles – ein neues Allzeithoch wurde erreicht:

1. Trump-Wahlsieg: Der Katalysator für die Rallye

Mit dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl am 5. November 2024 begann die Rallye. Die Hoffnung, dass seine wirtschaftsfreundliche Politik dem Kryptomarkt zugutekommt, hat sofort eingeschlagen. Vor allem das Versprechen auf geringere Regulierung und eine offenere Haltung gegenüber digitalen Assets befeuerte das Vertrauen der Anleger.

2. Narrativ: Bitcoin als strategische Reserve

Direkt nach Trumps Sieg entflammte das Narrativ, dass die US-Regierung Bitcoin als strategisches Asset betrachten könnte. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit dafür gering ist, reicht das allein, um für Euphorie zu sorgen. Schlagzeilen wie „The U.S. Government Is One Step Closer To Holding 1 Million Bitcoins“ dominierten die Kryptomedien. Dieses Narrativ hat den Preis nachhaltig gestützt.

3. Bitcoin als Culture Coin Nr. 1

Bitcoin ist ein kulturelles Symbol. Die Community fühlte sich bestätigt: „Wir haben’s euch gesagt!“, und „Have fun staying poor!“ waren überall zu hören. Dieses Momentum verstärkte die Wahrnehmung von Bitcoin als das wichtigste Asset im Krypto-Universum - oder sogar für viele auf der Welt.

4. Bitcoin-Optionen: Ein Boost durch strukturierte Produkte

Anfang November starteten Bitcoin-Optionen auf ETFs und sorgten für einen zusätzlichen Push. Diese Produkte eröffnen institutionellen Investoren neue Möglichkeiten, auf Bitcoin zu setzen, und steigern gleichzeitig die physische Nachfrage. Ein Rekord im Open Interest bei Optionen zeigt, wie stark das Interesse ist. Langfristig wirken diese Instrumente stabilisierend auf den Markt.

5. Michael Saylor: Hoffnung Nr 1. 

Michael Saylor mit  MicroStrategy kauften zwischen dem 11. und 17. November 51.780 Bitcoins für 4,6 Milliarden Dollar. Damit hält das Unternehmen nun über 331.200 BTC – ein Gesamtwert von mehr als 30 Milliarden Dollar. Dieser massive Kauf weckt Nachahmungseffekte bei anderen Unternehmen und treibt den Markt weiter an.

Das neue Allzeithoch von Bitcoin im November 2024 hat nicht nur die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich gezogen, sondern auch den gesamten Kryptomarkt in Bewegung gebracht. Sollten diese fünf Faktoren weiter relevante Treiber für den Rest von 2024 bleiben, so kann der Bitcoin Preis gut noch mehr erreichen. Bitte verstehe, dass ich aus Privatsphärengründen, eigene Preisziele zu Bitcoin und Gewinnmitnahmen nur mehr in kleinerem Rahme teile.

Historisch gesehen folgen auf starke Bitcoin-Rallyes häufig Phasen, in denen das Interesse der Anleger auf Altcoins übergeht – die sogenannte Altcoin Season. Die entscheidende Frage lautet jetzt: Welche Narrative und Coins könnten davon profitieren, und wie lassen sich diese Trends strategisch nutzen?

Bald die nächste Altcoin Season?

Altcoin Seasons verlaufen oft in bestimmten Zyklen und scheinen eng mit makroökonomischen Ereignissen wie Präsidentschaftswahlen und Bitcoin-Halvings verbunden zu sein. Die beiden Grafiken geben uns interessante Einblicke in mögliche Auslöser und Zeitpunkte solcher Phasen.

1. Zusammenhang zwischen Präsidentschaftswahlen und Altcoin Seasons

Diese erste Grafik zeigt, dass Altcoin Seasons häufig in den Monaten nach US-Präsidentschaftswahlen auftreten. Diese Wahlen bringen oft Unsicherheit und größere Marktveränderungen mit sich, was möglicherweise das Investitionsverhalten beeinflusst. In den vergangenen Zyklen begann die Kapitalverschiebung von Bitcoin zu Altcoins jeweils nach den Wahlen, als die Risikobereitschaft im Markt zunahm. So kam es nach den Wahlen 2016 und 2020 zu Altcoin Seasons, und auch nach der Wahl 2024 könnten ähnliche Muster zu beobachten sein.

2. Einfluss der Bitcoin-Halvings auf die Altcoin Season

Die zweite Grafik zeigt eine weitere zentrale Komponente: das Bitcoin-Halving. Dieses Ereignis, das etwa alle vier Jahre stattfindet, reduziert die Menge der neu geschaffenen Bitcoins und wirkt oft als Katalysator für Kursanstiege. Typischerweise sehen wir etwa 224 Tage nach einem Halving eine Phase, in der Bitcoin seine Dominanz verliert und Altcoins stärker performen. Diese Kapitalverschiebung markiert häufig den Beginn einer Altcoin Season, in der Anleger nach neuen Gewinnmöglichkeiten suchen und vermehrt in Altcoins investieren.

3. Bitcoin Dominanz-Indikator

Der Bitcoin-Dominanz-Indikator (BTC.D), also der prozentuale Anteil von Bitcoin an der gesamten Marktkapitalisierung des Kryptomarkts, ist ein häufiger Indikator für den Beginn einer Altcoin Season. In der Vergangenheit zeigte sich, dass eine Abnahme der Bitcoin-Dominanz oft ein Signal für den Beginn einer Altcoin Season ist. Typischerweise fällt die Bitcoin-Dominanz unter 50 %, wenn sich das Kapital in den Altcoin-Bereich verlagert.

Beispielhafte Werte aus der Vergangenheit:

• 2017: Bitcoin-Dominanz fiel von rund 85 % auf unter 40 %, als der Altcoin-Boom einsetzte.
• 2021: Die Bitcoin-Dominanz sank erneut, diesmal von über 70 % auf unter 50 %, was zu einer erneuten Altcoin Season führte.

Aktueller Wert (November 2024):
Die Bitcoin-Dominanz liegt derzeit bei rund 59,9 %. Sollte dieser Wert in den nächsten Monaten weiter sinken, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass Kapital aus Bitcoin abfließt und eine neue Altcoin Season bevorstehen könnte.

Nachdem wir die Möglichkeit einer bevorstehenden Altcoin Season diskutiert haben, stellt sich die Frage, wie genau ein solcher Zyklus typischerweise abläuft und welche Phasen dabei besonders zu beachten sind. Im nächsten Abschnitt betrachten wir den Verlauf einer Altcoin Season genauer. Diese Analyse beleuchtet die einzelnen Phasen, von der Initialzündung durch steigende Bitcoin-Dominanz bis hin zur Verlagerung des Interesses auf kleinere Altcoins, und zeigt, wie Anleger diese Zyklen für ihre Strategien nutzen können.

Wie verläuft eine Altcoinseason?

Eine Altcoin Season ist keine spontane Entwicklung, sondern verläuft in verschiedenen Phasen, in denen das Kapital systematisch von einer Asset-Klasse zur nächsten fließt. Die Grafik zeigt, wie das Geld in mehreren Phasen zwischen Bitcoin, Ethereum, großen Altcoins und schließlich kleineren Altcoins (Mid-Caps und Low-Caps) fließt und dabei einen bestimmten Zyklus durchläuft.

Phase 1: Bitcoin

Der Zyklus beginnt mit einem starken Kapitalfluss in Bitcoin, was zu einem deutlichen Anstieg des Bitcoin-Preises führt. Bitcoin dominiert den Markt, und das Interesse fokussiert sich stark auf die Leitwährung. Während dieser Phase fließt zwar auch Kapital in Ethereum, allerdings kann Ethereum noch nicht ganz mit Bitcoin mithalten.

Phase 2: Ethereum

In dieser Phase gewinnt Ethereum gegenüber Bitcoin an Stärke und übertrifft dessen Performance. Hier beginnt man oft über das sogenannte „Flippening“ zu sprechen, also die Möglichkeit, dass Ethereum Bitcoin in der Marktkapitalisierung überholt. Der Kapitalfluss geht nun vermehrt in Ethereum über, doch auch große Altcoins (Large Caps) ziehen Aufmerksamkeit auf sich, und erste größere Käufe beginnen.

Phase 3: Large Caps

Nach der starken Performance von Ethereum folgt eine Phase, in der große Altcoins (Large Caps) stark ansteigen. Ethereum übertrifft zwar immer noch Bitcoin, doch die Aufmerksamkeit wandert nun zunehmend zu diesen größeren Altcoins. Während dieser Phase erleben Altcoins mit guten Fundamentaldaten unabhängig von ihrer Marktkapitalisierung ebenfalls signifikante Kursanstiege.

Phase 4: Altcoin Season

In der finalen Phase, der eigentlichen „Altcoin Season“, erleben wir eine regelrechte Rallye quer durch alle Altcoins. Die Large Caps haben ihre „Blow-Off Tops“ erreicht, und Mid-Caps, Low-Caps sowie Micro-Caps steigen nun ebenfalls sprunghaft an. Die Stimmung im Markt ist euphorisch, Meme-Coins und spekulative Investments boomen, und die Kurse vieler Altcoins steigen oft unabhängig von ihren Fundamentaldaten. In dieser Phase ist das „Mania“-Gefühl deutlich spürbar.

Zeithorizont

Wenn man die Trends der Bitcoin-Dominanz betrachtet, könnte die Altcoin Season vom November 2024 bis etwa März 2025 anhalten. Die Grafik zeigt, dass die Bitcoin-Dominanz aktuell nahe an einem Widerstandsbereich von rund 60 % liegt, was in der Vergangenheit oft den Beginn einer Kapitalverschiebung hin zu Altcoins signalisiert hat. Sollte die Dominanz in den kommenden Wochen abnehmen, könnte das den Startschuss für eine Altcoin-Rallye geben, die über mehrere Monate andauert.

Die Kombination aus einer hohen Bitcoin-Dominanz und einem überkauften RSI deutet darauf hin, dass ein Rückgang bevorstehen könnte. Dies könnte die perfekte Gelegenheit sein, auf Altcoins zu setzen, da eine sinkende Bitcoin-Dominanz typischerweise den Beginn einer Altcoin Season markiert.

Im nächsten Abschnitt widmen wir uns den verschiedenen Altcoin-Kategorien, die aktuell eine Rolle im Kryptomarkt spielen. Hier werden AI Coins, DeFi, RWAs, GameFi und Culture Coins hinsichtlich ihrer jeweiligen Marktposition und Relevanz im Jahr 2024 untersucht. Diese Analyse hilft, die Charakteristika und potenziellen Risiken und Chancen jeder Kategorie zu verstehen und liefert wertvolle Hinweise für Investoren, die überlegen, ihre Portfolios diversifizierter zu gestalten

This time it’s different

Viele Kryptoanlager sind der Meinung, dass die kommende Altcoin Season fundamental anders verlaufen könnte – und dass Ethereum (ETH) dabei keine tragende Rolle mehr spielt. Die Argumente dafür sind vielfältig:

1. Schwacher ETH-Preis: Ethereum hat sich trotz der positiven Entwicklungen im Kryptomarkt vergleichsweise schwach entwickelt. Während andere Altcoins und sogar Bitcoin neue Hochs erreicht haben, bleibt ETH hinter den Erwartungen zurück. Dies weckt Zweifel an seiner Fähigkeit, in einer Altcoin Season die gleiche Marktführerschaft wie in früheren Zyklen zu übernehmen.
2. Fehlende Narrative: In vergangenen Zyklen war Ethereum der unangefochtene Motor von Innovationen wie DeFi, NFTs und Layer-2-Lösungen. Diese Narrative waren maßgeblich dafür verantwortlich, dass ETH als Basislayer für die meisten Altcoins angesehen wurde. Derzeit fehlt jedoch ein neues, überzeugendes Narrativ, das Ethereum ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken könnte.
3. Starke Konkurrenz: Einige der großen Altcoins haben in den letzten Monaten Ethereum in Bezug auf Performance und Technologie überholt. Projekte wie Solana (SOL), die für Geschwindigkeit und niedrige Transaktionskosten bekannt sind, oder neue Layer-1-Projekte wie Aptos und Sui haben gezeigt, dass sie in bestimmten Bereichen besser abschneiden können.

Die entscheidende Frage lautet nun: Wird es dieses Mal wirklich anders sein?

Um diese Frage zu beantworten, lohnt sich ein Blick auf die letzte große Rallye im Jahr 2021 bis Januar 2023. Damals zeigte sich ein klarer Ablauf: Altcoins mit einem starken und überzeugenden Narrativ begannen schon früh, stark zu performen – bevor Ethereum (ETH) auf die 5.000-Dollar-Marke zu ging.

Was bedeutet das für die aktuelle Altcoin Season?

Sollte sich das Muster von 2021 wiederholen, könnte sich ein ähnlicher Ablauf abzeichnen – mit einigen Anpassungen an die aktuelle Marktdynamik:

1. Altcoins mit klaren Narrativen ziehen Kapital an
Bereits jetzt sehen wir, dass Altcoins mit überzeugenden Narrativen Kapital anziehen. Solana (SOL) profitiert vom Meme-Narrativ, während XRP durch die erneuten Entwicklungen im Rechtsstreit mit der SEC Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ähnliche Trends zeigen sich bei anderen Altcoins, die durch spezifische Themen oder Ereignisse in den Fokus rücken.

2. Die breite Altcoin-Marktbewegung
Sollte Ethereum Momentum entwickeln, könnte dies nicht nur Projekte im Ethereum-Ökosystem beflügeln, sondern den gesamten Altcoin-Markt ankurbeln. Im Unterschied zu früheren Zyklen wäre eine breitere Rallye denkbar, bei der sowohl ETH-basierte als auch unabhängige Altcoins stark profitieren.

Die entscheidende Frage bleibt: Kann Ethereum diesmal erneut eine Schlüsselrolle übernehmen, oder wird der Fokus stärker auf andere Altcoins und neue Narrative verteilt?

Was sind die besten Altcoins für eine Altcoin Season

Im Zentrum einer erfolgreichen Altcoin Season stehen oft bestimmte Narrative – doch aktuell gibt es eine Vielzahl davon, die den Markt prägen: Culture Coins, AI Coins, GameFi, DeFi-Renaissance, Real World Assets, DePin und AI Memes. Jeder Influencer hat dabei seinen eigenen Favoriten und hebt das eine oder andere Narrative hervor, um es gezielt zu pushen.

Eine Strategie, die sich bewährt haben könnte, ist es, das Altcoin-Portfolio auf verschiedene Narrative zu verteilen und so das Potenzial mehrerer Trends zu nutzen. Diese Herangehensweise lässt sich standardisieren, indem für jedes Narrative ein ähnliches Anlageschema angewendet wird. Angenommen, Institutionen und vermehrt auch Retail-Investoren kehren in den Markt zurück, könnte sich folgende Überlegung als sinnvoll erweisen:

Institutionen bevorzugen in der Regel eine Balance aus Chancen und einem überschaubaren Risiko, sodass sie verstärkt in die Leader-Coins der jeweiligen Narrative investieren dürften. Retail-Investoren hingegen, die häufig auf hohe Gewinne abzielen, setzen oft auf Low-Cap-Coins mit maximalem Upside-Potenzial, in der Hoffnung auf 10x-Renditen oder mehr.

Im kostenlosen Research Report für meinen Inner Circle beleuchte ich jedes dieser Narrative genauer – von Culture Coins und AI-Projekten bis zu GameFi, Real World Assets und der möglichen DeFi-Renaissance. Für jedes dieser Themen stellen wir ausgewählte Leader-, Mid- und Low-Cap-Coins vor, die die unterschiedlichen Marktsegmente und Risiko-Profile abdecken. Diese detaillierte Betrachtung hilft dabei, ein Altcoin-Portfolio strategisch zu diversifizieren und sich flexibel auf verschiedene Markttrends und Anlegertypen auszurichten. Hier im Blogpost bekommst du eine generelle Übersicht:

1. AI Coins

Laut einer Analyse von Messari lag das Gesamtmarktvolumen für AI Coins Anfang 2024 bei rund 2 Milliarden USD, wobei jedoch ein Großteil davon auf spekulativen Projekten basiert. Die echte Nutzung der Technologie bleibt bisher auf wenige Kernprojekte beschränkt.

2. GameFi

Der GameFi-Markt wird aktuell auf etwa 8 Milliarden USD geschätzt, und laut einer Analyse von DappRadar sind die aktiven Nutzerzahlen seit Anfang 2024 um rund 5% gestiegen. Während das GameFi-Segment in den vergangenen Jahren durch spekulatives Interesse an Play-to-Earn-Spielen geprägt war, stehen Projekte nun vor der Herausforderung, nachhaltige Geschäftsmodelle zu entwickeln.

3. DeFi Renaissance

Der DeFi-Sektor hat nach dem Boom von 2020 bis 2021 an Volumen verloren, gewinnt jedoch wieder an Dynamik. In den letzten Monaten verzeichnete der Sektor einen Anstieg des Total Value Locked (TVL) auf rund 70 Milliarden USD, angetrieben von neuen Protokollen und der Wiederentdeckung von DeFi durch institutionelle Investoren. Regulatorische Fortschritte in den USA und Europa könnten dazu beitragen, dass etablierte Finanzinstitute verstärkt in regulierte DeFi-Projekte investieren. Wichtige Anmerkung zu DeFiChain: Ich habe mich in den letzten Monaten klar dazu positioniert, weder persönlich noch mit meiner Firma aktiv an diesem Projekt zu arbeiten oder beteiligt zu sein, werde aber sowohl mein DFI als auch mein DUSD Investment hodln.

4. Real World Assets 

Die Tokenisierung realer Vermögenswerte, wie Immobilien und Rohstoffe, erfährt verstärkte Aufmerksamkeit, besonders durch den Einstieg von BlackRock und Fidelity in den Markt. Der Markt für tokenisierte Real World Assets wird aktuell auf etwa 3,5 Milliarden USD geschätzt und könnte laut J.P. Morgan bis 2030 auf 16 Billionen USD anwachsen. Im ersten Quartal 2024 sind die Investments in RWA-Projekte um rund 25% gestiegen, was auf wachsendes institutionelles Interesse hinweist. BlackRock hat erste tokenisierte Anleihen getestet und plant, bis 2025 weitere reale Vermögenswerte in digitaler Form anzubieten. Dennoch bestehen regulatorische Hürden, und die Akzeptanz traditioneller Anleger ist noch verhalten.

5. Culture Coins

Culture Coins, oft inspiriert durch Memes und soziale Trends, bleiben ein volatiles Segment mit kurzfristigen Hypes. Die Marktkapitalisierung von Culture Coins liegt derzeit bei rund 1,2 Milliarden USD, wobei sich das Volumen in den letzten sechs Monaten verdoppelt hat. Trotz dieser Steigerung zeigen Daten von CoinMarketCap, dass etwa 60% dieser Coins innerhalb weniger Monate nach dem Launch starke Wertverluste verzeichnen. Plattformen wie X und TikTok fördern die Verbreitung dieser Coins, wobei Influencer verstärkt in die Entwicklung und Vermarktung eingebunden sind. 

6. Regulatorische Wetten

Einige Coins stehen weiterhin im Fokus regulatorischer Diskussionen, insbesondere hinsichtlich seines Status als Wertpapier oder Rohstoff. Die bevorstehende Ablösung von SEC-Vorsitzendem Gary Gensler, der für seine kritische Haltung gegenüber Kryptowährungen bekannt ist, könnte zu einer lockereren Regulierung führen und somit positive Impulse für bestimme Coins in diesem Sektor setzen.

7. Department of Government Efficiency

Elon Musk hat kürzlich gemeinsam mit Vivek Ramaswamy das "Department of Government Efficiency" (DOGE) ins Leben gerufen. Obwohl der Name an die Kryptowährung Dogecoin erinnert, handelt es sich hierbei um eine Regierungsinitiative zur Effizienzsteigerung. Dennoch hat diese Namensgebung die Aufmerksamkeit auf Dogecoin gelenkt und könnte zu spekulativen Bewegungen führen, insbesondere wenn Musk weiterhin öffentlich über DOGE spricht.

8. ETF-Wetten

Die Genehmigung von Bitcoin-ETFs hat den Weg für weitere Krypto-ETFs geebnet. Es gibt Spekulationen über weitere bevorstehende ETFs für Altcoins. Insbesondere nach Trumps Wahlsieg und der erwarteten Ernennung eines krypto-freundlicheren SEC-Vorsitzenden könnten solche Produkte schneller auf den Markt kommen. Ein Listing würde die institutionelle Nachfrage nach diesen Assets erheblich steigern.

9. Blue Chips

Was immer geht, sind die Wetten auf die großen Coins, wie Bitcoin, Ethereum, etc.

Fazit

Wie du vielleicht weißt, habe ich 2016 und 2017 die sogenannte Kraken-Strategie verfolgt: Jeden Coin, der auf Kraken gelistet war, habe ich gekauft. Mit der Zeit hat sich diese Strategie jedoch verändert – die vielen neuen Listings auf Plattformen wie Kraken machen einen solchen Ansatz heute fast unmöglich.

In früheren Zyklen waren die Narrative klarer: DeFi, GameFi, AI, Memecoins und mehr. In diesem Cycle ist das führende Narrativ jedoch noch nicht eindeutig. Deshalb entstand die Idee, auf mehrere Narrative zu setzen, um breiter aufgestellt zu sein. Diese Überlegungen habe ich in diesem Blog-Post dargelegt, um dir eine Orientierung zu geben, falls du selbst an der Altcoin Season teilnehmen möchtest.

Lass mich zum Schluss noch etwas Persönliches hinzufügen. Über die Jahre habe ich gelernt, dass der Kryptomarkt immer wieder überrascht – und das ist gleichzeitig sein größter Reiz und sein größtes Risiko. Jede Altcoin Season hat ihre eigene Dynamik, ihre eigenen Gewinner und natürlich auch viele Verlierer.

Bleib kritisch, bleib neugierig, und vor allem: bleib rational.

Viel Erfolg!

Dein Julian

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