Die Silber-Spekulation der Hunt-Brüder: Ein Lehrstück in Gier, Leverage und Marktmechanismen – und warum du heute aufpassen musst
19. März 2025
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Die Silber-Spekulation der Hunt-Brüder: Ein Lehrstück in Gier, Leverage und Marktmechanismen – und warum du heute aufpassen musst

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Sportler / Familienvater

Die Silber-Spekulation der Hunt-Brüder: Ein Lehrstück in Gier, Leverage und Marktmechanismen – und warum du heute aufpassen musst

„Wie zwei Brüder versuchten, den Finanzmarkt zu besiegen – und alles verloren.“

Was, wenn du absolut sicher bist, dass ein Investment nur steigen kann? Was, wenn du so fest an eine Sache glaubst, dass du bereit bist, Milliarden darauf zu wetten? Und was, wenn du damit nicht nur dich selbst, sondern das ganze Finanzsystem ins Wanken bringst?

Genau das passierte in den 1970er Jahren.

Zwei texanische Milliardäre, Nelson Bunker Hunt und William Herbert Hunt, Söhne von H. L. Hunt, einem der reichsten Ölmagnaten Amerikas, waren überzeugt, dass Fiat-Währungen ihren Wert verlieren und Silber als „harter“ Wertspeicher die einzig wahre Form von Geld sei. Was folgte, war eine der spektakulärsten Finanzblasen aller Zeiten – und ein Crash, der das System erschütterte.

Der Einstieg in den Silbermarkt – und die Illusion der Kontrolle

Nelson Bunker Hunt war bereits in den 1960ern ein Frühwarnender, als die USA schrittweise den Goldstandard aufgaben. Die Brüder glaubten, dass Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit den US-Dollar zerstören würden.

Ihre Lösung? Silber.

Zwischen 1973 und 1979 begannen sie, aggressiv physisches Silber zu kaufen. Während Silber damals bei etwa 1,50 $ pro Unze notierte, steigerten sie ihre Position kontinuierlich. Die beiden Brüder besaßen zu Spitzenzeiten über 200 Millionen Unzen Silber – fast ein Drittel des weltweit verfügbaren Silbers.

Doch damit nicht genug: Um ihren Einfluss auf den Markt weiter auszubauen, begannen sie, Futures-Kontrakte auf Silber zu kaufen und nutzten dabei enormen Leverage (Hebel). Das bedeutete, dass sie nur einen Bruchteil des tatsächlichen Kaufwertes als Sicherheit hinterlegen mussten.

Was sie glaubten:

Silber ist knapp, also kann der Preis nur steigen.
Die Regulierer werden nicht eingreifen.
Sie können einen globalen Rohstoffmarkt beherrschen.

Was sie ignorierten:
Liquidität ist ein Versprechen, das nur so lange gilt, wie Vertrauen existiert.Der Markt kann jederzeit gegen sie laufen – und dann gibt es keine Exit-Strategie.

Der Silber-Rausch: Ein Preisboom ohnegleichen

Durch ihre massiven Käufe und die zunehmende Panik in der Wirtschaft explodierte der Silberpreis:

Anfang 1979: $6 pro Unze
Januar 1980: $50 pro Unze

Das war eine Verzehnfachung in nur einem Jahr – und es war nicht nur die Schuld der Hunt-Brüder.

Inflation, eine schwache Wirtschaft und Panik trieben den Preis zusätzlich hoch.
Immer mehr Spekulanten sprangen auf den Zug auf – eine klassische Blase entstand.

Für einen kurzen Moment schien es, als hätten die Hunt-Brüder den Code des Finanzsystems geknackt. Ihre Silberbestände hatten einen Wert von mehreren Milliarden Dollar. Sie waren auf dem Papier unter den reichsten Menschen der Welt.

Doch dann geschah, womit sie nicht gerechnet hatten.

Der Wendepunkt: Der „Silver Thursday“ und das totale Marktversagen

Im Januar 1980 begannen sich die Regulierungsbehörden und Banken Sorgen zu machen. Sie erkannten, dass die Brüder den Markt manipulierten.

Die Commodity Futures Trading Commission (CFTC) griff ein.
Die New York Mercantile Exchange (NYMEX) verhängte Kaufbeschränkungen.
Broker erhöhten die Margin-Anforderungen drastisch.

Die Hunt-Brüder standen plötzlich mit dem Rücken zur Wand.

Sie hatten Silber auf Kredit gekauft – doch als die Margin-Anforderungen stiegen, mussten sie plötzlich viel mehr Kapital nachschießen, um ihre Positionen zu halten.

Dann kam der 27. März 1980 – der „Silver Thursday“.

Innerhalb von wenigen Wochen fiel Silber von $50 auf unter $11.
Die Hunt-Brüder gerieten in eine Margin Call-Krise.
Sie konnten die geforderten Sicherheiten nicht hinterlegen – also wurden ihre Positionen zwangsliquidiert.

Die Panik erfasste den gesamten Markt. Banken, Broker und Spekulanten, die auf steigende Silberpreise gesetzt hatten, erlitten riesige Verluste. Der plötzliche Absturz von Silber verursachte Schockwellen im gesamten Finanzsystem – eine Rettungsaktion durch Banken und die US-Regierung war nötig, um das Chaos einzudämmen.

Das Ende der Hunt-Brüder: Insolvenz und Ruin

Nelson Bunker Hunt und William Herbert Hunt erlitten innerhalb weniger Wochen Milliardenverluste.

1988 wurden sie wegen Marktmanipulation zu hohen Strafen verurteilt.

Sie mussten Privatinsolvenz anmelden – ihr gesamtes Imperium wurde zerschlagen.
Ihre Überzeugung, Silber sei der ultimative Wertspeicher, hatte sie ruiniert.

Doch die wichtigste Lektion ist nicht, dass die Hunt-Brüder sich verspekuliert hatten. Die wichtigste Lektion ist, dass Geschichte sich immer wiederholt.

Die Parallelen zur Gegenwart: Passiert das gerade wieder?

Die Hunt-Brüder dachten, sie hätten das perfekte Spiel gefunden: ein knappes Asset, unaufhaltsamer Kaufdruck und die feste Überzeugung, dass der Preis nur eine Richtung kennt. Doch sie hatten eines vergessen – Märkte lassen sich nicht auf Dauer beherrschen. Liquidität ist ein Versprechen, das nur gilt, solange genug Vertrauen da ist.

Und heute? Wieder setzen Einzelne auf ein Asset, das als ultimative Absicherung gegen das Finanzsystem gilt. Wieder werden Milliarden geliehen, um es zu akkumulieren. Und wieder glaubt man, dass der Preis nur steigen kann.

Doch was passiert, wenn der Markt einen neuen Silver Thursday erzwingt? Wenn Margin-Calls klingeln, Liquidität verschwindet – und das Unmögliche plötzlich unausweichlich wird?

Die Hunt-Brüder glaubten, sie hätten einen unaufhaltsamen Wertspeicher. Doch am Ende speicherte er nur ihre Verluste.

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Dein Julian

Julian Hosp
Julian HospUnternehmer / Investor / Sportler / Familienvater