Ist der derzeitige Pump nachhaltig? Oder nur die Ruhe vor dem Sturm?

Die Märkte haben sich in den letzten Tagen etwas erholt – Bitcoin, Aktien und andere „Risk-on“-Assets zeigen grüne Zahlen. Doch die zentrale Frage ist: Ist dieser Pump wirklich nachhaltig? Oder ist es nur ein Dead-Cat-Bounce, bevor der nächste Abverkauf kommt?
In diesem Artikel teile ich meine Einschätzung zur aktuellen Marktlage – basierend auf Marktbewegungen, politischem Umfeld und Fundamentaldaten.
1. Der Kontext: Trump, Zölle und Marktverunsicherung
Seit der Amtseinführung von Trump am 20. Januar kam es zu massiven Abverkäufen in den Märkten:
- Aktienmärkte deutlich im Minus
- Bitcoin über 30 % gefallen
- Viele Tech-Werte wie Tesla und Palantir sind mehr als 50 % unter Allzeithoch
Gleichzeitig:
- Anleihen und Edelmetalle performen stark
- Internationale Aktien erleben Mittelzuflüsse
- Der US-Dollar verliert an Stärke
Die Märkte spiegeln derzeit ein hohes Maß an Unsicherheit wider – vor allem wegen der neuen Wirtschaftspolitik.
2. Was steckt hinter dem aktuellen Pump?
In den letzten drei Handelstagen kam es zu einer Erholung – doch was sind die Gründe?
- Verkäufer-Erschöpfung (Seller Exhaustion) Nach so einem starken Rückgang hören viele Investoren einfach auf zu verkaufen.„Jetzt ist es eh schon egal“ – und man hält durch. Das kann kurzfristig für eine Stabilisierung sorgen.
- Trump rudert etwas zurück Nach anfänglichem „Draufhauen“ auf Handel und Märkte scheint Trump etwas vorsichtiger zu werden.Das schafft kurzfristig Vertrauen, auch wenn mittelfristig noch viel Unsicherheit besteht.
- Technische Erholung statt Trendwende Solche Erholungen nach einem Crash sind technisch normal – aber sie bedeuten noch lange nicht, dass der Abwärtstrend vorbei ist.
3. Fundamentaldaten bleiben schwach
Ob man sich nun den Consumer Confidence Index, Kredit- und Immobiliendaten oder Unternehmensprognosen ansieht – die Signale sind klar: Die wirtschaftliche Lage ist angespannt.
- Viele Unternehmen warnen vor rückläufigem WachstumImmobilienmärkte sind unter Druck
- Konsumenten zeigen sich zurückhaltend
Dazu kommt:Es ist fraglich, ob unter Trump lockere Finanzpolitik oder eher restriktive Maßnahmen kommen.
Wenn es keine neue Liquidität gibt, dann bleibt es schwer für Risiko-Anlagen wie Aktien und Krypto.
4. Bitcoin bleibt abhängig von Saylor – und das ist ein Problem
Ein weiteres Risiko: Bitcoin wird aktuell fast nur von MicroStrategy am Leben gehalten.
- Es gibt kaum neue Käufer
- Wenn Saylor aufhört zu kaufen (oder verkaufen muss), droht ein starker PreisverfallFür mich ist das eine nicht nachhaltige Marktsituation
5. Fazit: Vorsicht statt Euphorie
- Die aktuelle Erholung ist vermutlich keine Trendwende, sondern eher ein technischer Bounce.
- Die Fundamentaldaten sind schwach – egal ob in Krypto oder an den Aktienmärkten.
- Trump bringt Unsicherheit – und es ist völlig offen, ob wir bald Geldpolitik-Lockerung oder das Gegenteil sehen.
- Krypto bleibt stark abhängig von einzelnen Akteuren wie MicroStrategy – ein strukturelles Risiko.
Ich bleibe aktuell zurückhaltend, beobachte selektiv und investiere vorsichtig und gezielt. Euphorie ist derzeit fehl am Platz – wer langfristig gewinnen will, braucht jetzt eine ruhige Hand und ein klares Framework.
