Fiat ist nicht das Problem – Bitcoin-Maximalisten verstehen es falsch!
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Viele Bitcoin-Maximalisten behaupten, Fiat sei das größte Problem und Bitcoin die einzige Lösung. Doch das ist ein grundlegendes Missverständnis. Bevor man über Lösungen spricht, muss man erst das eigentliche Problem verstehen.
Fiat ist nicht per se schlecht. Es ist einfach nur ein Maßstab – ein System, das von Regierungen genutzt wird und selbstverständlich manipulierbar ist. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass Fiat das Hauptproblem ist. Vielmehr geht es darum, wie Menschen mit Geld umgehen und welche wirtschaftlichen Entscheidungen sie treffen.
Fiat hat einen klaren Nutzen
Im Gegensatz zu Bitcoin, das als Spekulationsobjekt genutzt wird, hat Fiat einen praktischen Nutzen. Es dient als Grundlage für riesige Wirtschaftsräume. Der Euro in der EU oder der US-Dollar weltweit sind unverzichtbare Werkzeuge für Handel und wirtschaftliche Stabilität.
Wenn Kritiker Fiat verurteilen, verwechseln sie oft die Ursache mit der Wirkung. Das eigentliche Problem liegt nicht in Fiat selbst, sondern in der Art, wie es genutzt wird. Regierungen und Zentralbanken treffen geldpolitische Entscheidungen, die Einfluss auf Inflation, Wirtschaftswachstum und Finanzstabilität haben. Doch das bedeutet nicht, dass Fiat als Ganzes unbrauchbar ist.
Bitcoin als Lösung? Oder nur eine Wunschvorstellung?
Bitcoin-Maximalisten argumentieren oft, dass Bitcoin der einzige Ausweg sei. Doch wer genau hinsieht, erkennt schnell, dass es vielen dabei nicht um eine bessere Geldpolitik geht, sondern darum, den Wert ihrer eigenen Bitcoin-Bestände zu steigern.
Ein häufiges Narrativ ist der Wunsch, dass Zentralbanken Bitcoin kaufen sollen. Doch warum sollten sie das tun? Ein Staat könnte genauso gut einfach eine eigene digitale Währung mit festen Regeln schaffen. Das wäre technisch kein Problem – aber für Bitcoin-Investoren ein riesiges, weil sie damit ihre „Bags“ nicht mehr „gepumpt“ bekommen.
Warum Bitcoin nie als offizielle Währung funktionieren wird
Während der COVID-Krise hat sich gezeigt, wie wichtig es ist, dass Regierungen kurzfristig wirtschaftliche Maßnahmen ergreifen können. Ein flexibles Geldsystem ermöglicht es Staaten, auf Krisen zu reagieren, Unternehmen zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern.
Stellen wir uns vor, alle Länder wären an einen festen Bitcoin-Standard gebunden. Dann gäbe es keine Möglichkeit, kurzfristig Geld in die Wirtschaft zu pumpen. Länder, die in Krisenzeiten ihre Geldpolitik nicht anpassen könnten, würden in wirtschaftlichen Notlagen schnell zurückfallen. Andere Nationen mit flexibleren Währungssystemen hätten einen enormen Vorteil und könnten sogar wirtschaftlichen Druck auf andere ausüben.
Bitcoin-Maximalisten argumentieren, dass dies nicht passieren würde, weil alle Länder sich gleichzeitig an Bitcoin halten müssten. Doch das ist eine Illusion – in einer freien Marktwirtschaft werden immer die besten Ideen und Strategien gewinnen. Und genau deshalb dominieren Fiat-Währungen nach wie vor.
Das eigentliche Problem: Wie man seine Kaufkraft einsetzt
Fiat ist nicht das Problem – sondern die Art und Weise, wie Menschen ihr Geld investieren. Wer seine Kaufkraft in Dinge steckt, die echten Nutzen haben, die von vielen gebraucht werden und die rar sind, wird langfristig erfolgreich sein.
Bitcoin ist großartig für Spekulation – aber nicht als echte Währung. Diejenigen, die langfristigen Wert aufbauen wollen, sollten sich auf echte wirtschaftliche Werte konzentrieren und nicht auf die Illusion, dass Bitcoin alles verändern wird.
Der Schlüssel liegt nicht in der Geldform, sondern im Mindset. Wer das versteht, trifft bessere finanzielle Entscheidungen.
Dein Julian
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