Bitcoin: Tulpenzwiebel, digitales Gold oder spekulativer Index?
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Bitcoin wurde in den letzten Jahren mit vielen Vergleichen versehen – einige sehen es als digitales Gold, andere als neue Anlageklasse, während Kritiker es mit einer Tulpenblase oder gar einem Schneeballsystem gleichsetzen. Doch was trifft wirklich zu?
Um das zu bewerten, hilft ein Blick auf die grundlegenden Faktoren, die Wert erzeugen: Nutzen, Nutzer und Rarität.
Ist Bitcoin eine Tulpenblase?
Die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert war eine klassische Spekulationsblase. Tulpenzwiebeln hatten einen echten Nutzen – sie konnten gepflanzt und als dekorative Blumen geschätzt werden. Ihr Preis stieg jedoch durch reine Spekulation, bis die Blase platzte.
Bitcoin ist anders. Es gibt keinen grundlegenden Nutzen außerhalb der Spekulation. Der einzige Verwendungszweck ist der Kauf und Verkauf, was bedeutet, dass sein Wert nur durch das Vertrauen in steigende Preise bestimmt wird.
Ist Bitcoin digitales Gold?
Gold hat neben seinem finanziellen Wert eine industrielle und kulturelle Nutzung.
- Industrie: Etwa 10 % des jährlichen Goldverbrauchs gehen in die Industrie (Elektronik, Medizin, Raumfahrt).
- Schmuck: Rund 40 % werden zu Schmuck verarbeitet, was bedeutet, dass diese Bestände langfristig nicht als Spekulation zur Verfügung stehen.
Bitcoin hat keinen physischen Nutzen. Es wird nicht „verbraucht“, sondern nur gehandelt. Während Gold durch reale Nachfrage stabilisiert wird, ist Bitcoin vollständig nachfragebasiert.
Ein weiteres Missverständnis ist die oft genannte Stock-to-Flow-Modellierung, die für Gold funktioniert, aber für Bitcoin nicht übertragbar ist. Der Preis von Bitcoin hängt nicht vom Angebot, sondern ausschließlich von der Nachfrage ab.
Ist Bitcoin ein Rohstoff?
Ein Rohstoff zeichnet sich dadurch aus, dass er verbraucht oder in andere Produkte integriert wird. Öl wird raffiniert, Weizen verarbeitet, Metalle eingeschmolzen – doch Bitcoin hat keinen Verbrauch.
Einige argumentieren, dass Bitcoin durch verlorene Private Keys knapper wird und dadurch eine Art „Verbrauch“ entsteht. Doch das ist kein natürlicher Prozess, sondern eher ein Nebeneffekt von menschlichen Fehlern.
Zudem sind die Produktionskosten von Bitcoin eigentlich null. Mining ist kein Produktionsprozess, sondern ein Dienst zur Transaktionsverarbeitung. Der Bitcoin-Code existiert unabhängig davon, ob Miner Transaktionen bestätigen oder nicht.
Was ist Bitcoin dann?
Bitcoin ist ein reiner Spekulationsindex.
Sein Wert steigt, wenn das allgemeine Marktumfeld spekulationsfreudig ist. In Zeiten hoher Liquidität und Marktoptimismus bewegt sich Bitcoin stark nach oben – doch sobald Risikobereitschaft abnimmt, fällt er wieder.
- Bitcoin ist keine Fluchtwährung: Es steigt nicht in Krisenzeiten, sondern fällt oft gemeinsam mit anderen spekulativen Assets.
- Bitcoin ist kein Inflationsschutz: Wenn Inflationserwartungen steigen, profitieren meist andere Anlagen, während Bitcoin oft schwächelt.
- Bitcoin ist kein Wertspeicher: Er ist hochvolatil und von spekulativen Kapitalflüssen abhängig.
Michael Saylor und andere Akteure haben Bitcoin zu einer Marktbewegung auf Basis künstlicher Nachfrage gemacht – mit massiven Kapitalströmen, die den Preis nach oben treiben. Doch sobald diese ausbleiben, gibt es keinen realen fundamentalen Wert, der Bitcoin stützt.
Fazit: Bitcoin ist eine Wette auf Spekulation
Während Gold oder Rohstoffe durch intrinsische Eigenschaften einen stabilen Wert haben, basiert Bitcoin komplett auf dem Glauben an steigende Preise.
Kurzfristig kann das funktionieren, solange genügend Käufer in den Markt strömen. Doch langfristig bleibt Bitcoin hochgradig abhängig von spekulativer Nachfrage – und das macht ihn anfällig für starke Preisrückgänge, sobald das Marktumfeld weniger risikofreudig wird.
Bitcoin ist keine Tulpenblase, kein Gold und kein Rohstoff – sondern der ultimative Spekulationsindex.
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