Bitcoin: Ein Paradigmenwechsel oder ein Missverständnis?
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In den letzten zehn Jahren war Bitcoin zweifellos eine der spektakulärsten Investmentmöglichkeiten. Doch viele Menschen tun sich schwer, die eigentliche Natur von Bitcoin zu verstehen. Wenn ich heute über Bitcoin spreche oder diskutiere, werde ich oft als „Shitcoiner“ bezeichnet oder ich hab Bitcoin nicht verstanden – nur weil ich Fragen stelle, die über reines Kaufen und Verkaufen hinausgehen.
Bitcoin und der fehlende Nutzen
Viele Bitcoin-Enthusiasten argumentieren, dass Bitcoin ein „Store of Value“ sei – also ein Wertspeicher ähnlich wie Gold. Doch hier beginnt das Problem: Ein Wert entsteht nicht von selbst, sondern ist das Resultat aus drei Faktoren:
- Nutzen
- Anzahl der Nutzer
- Rarität
In meinem Buch “Die Werformel” gehe ich tiefer in die Formel ein. Wenn wir uns Bitcoin anschauen, fällt auf: Der tatsächliche Nutzen von Bitcoin ist über die letzten Jahre drastisch gesunken. Vor zehn Jahren wurde Bitcoin noch als dezentrales, digitales Zahlungsmittel gesehen. Heute? Heute wird Bitcoin von institutionellen Akteuren wie BlackRock, MicroStrategy und den USA dominiert. Die ursprüngliche Vision von Bitcoin hat sich massiv verändert.
Vergleich mit Gold
Oft höre ich das Argument: „Aber Gold hat doch auch keinen Nutzen!“ Das stimmt jedoch nicht. Gold hat einen enormen industriellen Wert – in der Elektronik, Raumfahrt und vielen weiteren Bereichen. Je günstiger Gold ist, desto stärker steigt seine industrielle Nutzung. Bitcoin hingegen hat keinen vergleichbaren realen Anwendungsbereich. Sein Hauptnutzen besteht aktuell ausschließlich in der Spekulation.
Der Preis und die Illusionen vieler Investoren
Warum ist der Bitcoin-Preis in den letzten eineinhalb Jahren so stark gestiegen? Die meisten Menschen verstehen diesen Mechanismus nicht und lügen sich selbst an. Natürlich kann ich von der Preisentwicklung profitieren, mit einem Hebel traden oder sogar einen Urlaub damit finanzieren. Doch langfristig stellt sich die Frage: Wohin geht Bitcoin? Wenn die ursprünglichen Ideale verschwinden und nur noch Institutionen das Netzwerk kontrollieren – was bleibt dann noch?
Fazit
Es geht nicht darum, Bitcoin schlechtzureden, sondern realistisch zu betrachten, wie sich das Netzwerk und der Markt verändert haben. Bitcoin ist nicht mehr das dezentrale, revolutionäre Asset von vor zehn Jahren. Die Kontrolle liegt in den Händen weniger, und sein praktischer Nutzen ist auf nahezu null gesunken. Bedeutet das, dass der Preis nicht weiter steigen kann? Nein, aber es ist wichtig, nicht blind zu sein und sich selbst nichts vorzumachen.
In meinem Webinar gehe ich noch tiefer in diese Fragen hinein, du kannst dich hier kostenlose registrieren: https://webinar.julianhosp.com/
Ich wünsche euch eine großartige Woche!
Happy Chinese New Year! Gong Xi Fa Cai!
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