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Was ist Bitcoin Lending?

Bitcoin-Lending ist ein ziemlich heißes Thema, denn durch Kryptowährung gesicherte Kredite werden für Investoren, Miner, Hedge-Fonds und Personen, die kein Bankkonto haben, immer mehr zu einer tollen Möglichkeit, ihre Finanzen zu verbessern, indem man auf die eigenen Bitcoin-Bestände Zinsen verdient und so passives Einkommen erhält.

Das Konzept als Ganzes ist recht einfach: 

Man stellt als Kreditgeber einen Bitcoin Betrag zur Verfügung und erhält dafür Zinsen.

Wenn du sowieso bereits Bitcoin oder eine andere Kryptowährung HODLst, dann ist das Verleihen einer Kryptowährung die beste Möglichkeit, Zinsen auf diese Kryptowährungen zu verdienen, und gleichzeitig von einem Preisanstieg zu profitieren.

Natürlich gibt dabei aber auch Risiken…

Risiken: Nicht alles ist Gold was glänzt!

Das alte Sprichwort ist wahr: Not your keys, not your coins. Nachdem der Großteil des Bitcoin Lendings über Krypto-Verleihplattformen abläuft, muss man denen genau wie bei einer Exchange vertrauen. In Zukunft wird es Möglichkeiten geben, gleich wie Decentralized Finance (DeFi) auf Ethereum funktioniert, dies auch bei Bitcoin zu machen, wo du Coins verleihen kannst und trotzdem du in Kontrolle darüber bist. Projekte wie DeFiChain (www.defichain.io/) arbeiten hier dran, aber sie sind noch in der Entwicklung und so musst du den Lending-Plattformen mit deinen Bitcoins derzeit noch vertrauen.

Hier gilt es natürlich, diese schlau auszuwählen. Eine Plattform könnte die besten Krypto-Zinssätze anbieten, dann jedoch mit deinen Coins abhauen – Gier frisst Hirn ist also gerade hier hochgefährlich. Bitconnect ist hier ein gutes Beispiel. Die Plattform bot “zu gute Renditen, um wahr zu sein” an – und sie waren zu gut, um wahr zu sein, denn am Ende war die Plattform ein Schneeball System (oder auf Englisch Ponzi Scheme). Zum Beispiel bot Bitconnect 1% Rendite pro Tag an. Leider fielen trotz zahlreicher Warnungen viele auf die Abzocke herein.

Grafik: Bitconnect vervielfachte sich innerhalb weniger Wochen und stürzte dann innerhalb weniger Tage komplett ab und die meisten Investoren verloren ihr Investment.

Es wird also ganz besonders wichtig sein, wenn ich dir 5 seriöse Plattformen vorstelle, dass du auch hier genau hinterfragst, ob alles mit rechten Dingen zugeht.

Woher kommt die Rendite?

Zuallererst  müssen wir uns die Frage stellen, woher denn überhaupt die Rendite für das Verleihen von Kryptowährungen kommt. Dies ist gerade der Unterschied zwischen den legitimen Plattformen und den ganzen Abzocken. Wenn die Plattformen keine Rendite machen, dann sind die Ausschüttungen an die Verleiher der Kryptowährungen ein reines Schneeballsystem.

Hierzu habe ich auch ein Video gemacht, falls dir das lieber ist: https://www.youtube.com/watch?v=XFDjDvN_MuU

Die Kurzform der Erklärung ist, dass die Leute, welche sich die Bitcoins von dir leihen, diese auf Krypto Börsen meist als Absicherung beim Traden nutzen. Sie traden also nicht direkt deine geliehenen Bitcoins, sondern vielmehr nutzen sie sie als sogenanntes Hedging beim Shorten oder Verkaufen von Optionen. Beim Trading machen sie dann z.b. 10 % pro Jahr und bezahlen dir 5 % pro Jahr. Die Differenz ist ihr Gewinn.

Theoretisch gibt es noch ein paar andere Möglichkeiten, doch das Grundprinzip bleibt immer das gleiche.  Das Beste ist hier, wenn eine Plattform komplett transparent darlegt, wie die Rendite entsteht und welche Kosten bzw. Gebühren für den Verleiher anfallen. So kann der Verleiher ganz genau wissen, dass seine Rendite nicht einfach aus der Luft kommt, sondern tatsächlich doch eine Wertschöpfung kreiert wird. Nur so ist eine Rendite langfristig nachhaltig.

Von was hängen die Zinsen ab?

Es stellt sich nur die Frage, wie die Renditen zwischen den unterschiedlichen Coins und auch die unterschiedlichen Lending Plattformen sich voneinander unterscheiden.

Dies hängt einerseits davon ab, wie volatil ein Coin selbst ist. Große Coins wie Bitcoin, sind weniger volatil als kleinere Coins und können daher meist nur eine geringere Rendite ausschütten. Sie sind dafür langfristig gesehen deutlich stabiler.

Weiters hängt es davon ab, ob eine Plattform eine geringere oder eine höhere Gebühr für sich selbst vom Gewinn abzieht oder ob diese sogar aufgrund von Marketingmaßnahmen die Rendite zusätzlich stützt.  Hier entsteht oft eine Grauzone zwischen einer legitimen Plattform, welche die Marketingmaßnahmen langfristig umsetzen kann und einer Abzocke, welche relativ schnell bankrott geht.

Der letzte entscheidende Punkt ist, wie viele Drittparteien zwischen dem Verleiher und Ausleiher wirklich sind. Je mehr, umso geringer die Rendite für den Verleiher.

Klarerweise sucht man sich hier also Plattformen, welche wenige Drittparteien nutzen und welche langfristig die versprochenen Zinsen ausbezahlen können.

Kann ich mein Kapital verlieren?

Auch wenn alle vorgestellten Plattformen seriös sind, so kann immer etwas schiefgehen. Selbst die größte vorgestellte Plattform, nämlich Binance, verlor 2019 über 60 Millionen US-Dollar an Kundengeldern. Eine wichtige Frage ist also immer, ob es eine Art Versicherung, entweder extern oder noch besser intern für Kunden gibt. Interne Versicherungen deshalb, weil es hier theoretisch zu einer garantierten Auszahlung kommt, weil die Plattform nicht mit einer externen Partei zusätzlich verhandeln muss, ob es sich um einen Versicherungsfall handelt oder nicht. Genau das ist zum Beispiel 2019 bei Binance passiert und so kam kein Kunde zu Schaden. Am besten sucht man sich also eine Plattform aus, welche einen solchen Versicherungsservice anbietet – alle vorgestellten Plattformen haben dies auf ihre eigene Art und Weise.

Die 5 Bewertungskriterien

Bedenkt man also all die vorher genannten Punkte, so werde ich die vorgestellten Plattformen so neutral und objektiv wie nur möglich an den folgenden Bewertungskriterien messen:

  1. Rendite: zu hoch ist schlecht, weil unrealistisch, zu gering ist aber unattraktiv
  2. Transparenz: Weiß ich als Kunde, woher die Rendite kommt?
  3. Größe: Wie alt, bzw. wie groß ist die Plattform?
  4. Nutzbarkeit: wie einfach ist die Plattform zu verwenden?
  5. Sicherungsfonds: Sind Kundengelder einigermaßen geschützt?

Die 5 besten Bitcoin-Lending-Plattformen

Anhand der oben genannten Vorselektion kommen für mich nur die 5 untenstehenden Plattformen in Frage – so ziemlich alle andere werfen Red-Flags auf, weil sie entweder volles Risiko für den Kunden darstellen oder ein Schneeballsystem nicht ausgeschlossen werden kann.

  1. Binance www.binance.com 
  2. BlockFi www.blockfi.com 
  3. Nexo www.nexo.io 
  4. Celsius www.celsius.network 
  5. Cake www.cakedefi.com 

Schauen wir uns die 5 Plattformen zuerst im Detail an und bewerten wir diese danach im Vergleich untereinander anhand der oben genannten Kriterien.

1. Binance

Binance (www.binance.com) ist der größte Anbieter unter allen und hat dieses auf jeden Fall für sich. Auf der anderen Seite ist Binance nicht sehr transparent was die Renditen angeht und oft wird ihnen nachgesagt, dass sie nicht wirklich Renditen haben, sondern dies lediglich als Marketing Kosten sehen. Dementsprechend gering sind auch die Renditen und die möglichen Teilnehmerslots: https://www.binance.com/en/lending Die Nutzung ist extrem einfach und gerade wenn man sowieso schon Binance als Exchange nutzt und nicht allzu auf die Rendite schaut, ergibt es Sinn, alles gleich an einem Ort zu nutzen – vor allem auch da über den SAFU-Sicherungs-Fonds die Kundeneinlagen recht sicher scheinen zu sein. 

Vorteile:

  • Alles an einem Ort: Bereits große Exchange mit einfacher Nutzung
  • Größter Lending Anbieter mit starkem finanziellen Rückgrat
  • Großes Angebot an Coins
  • Flexible Zeitlimits oder fixiert

Nachteile:

  • Keine Transparenz
  • Slots sind meist schnell voll
  • Geringe Rendite

2. Blockfi

Blockfi (www.blockfi.com) ist ebenfalls ein “alter Hase” im Lending. Vor allem interessant ist Blockfi wenn man kleinere Mengen verleihen will, denn die Raten fallen schnell von 6% auf 2% für Mengen >1 BTC, und nur 0,2% für 20 BTC und mehr: https://blockfi.com/rates/ Die Krypto-Assets werden bei Gemini gespeichert. Diese Drittpartei-Depotgesellschaft ist ein lizenzierter Verwahrer mit Versicherung und hat eine hervorragende Erfolgsbilanz, die keine Hacks oder Verluste von Kundengeldern aufweist. Tatsächlich arbeitet Gemini mit vielen Lending Services und anderen Kryptowährungs-Websites zusammen.

Vorteile:

  • Hohe Renditen bei kleinen Summen
  • Über Gemini gute Sicherung der Einlagen
  • Keine Limits – weder zeitlich noch bei der Menge

Nachteile 

  • sinkende Zinssätze, auf die Zeit und auch auf die Höhe der Einlage, was aufgrund des auslaufenden Marketingbudgets liegt
  • Keine Transparenz woher die Renditen stammen

3. Nexo

Nexo (www.nexo.io) wurde 2017 gegründet und sieht sich selbst als der größte Crypto Lender (https://nexo.io/company) Ob ihre Zahlen wirklich größer sind als die von Binance, kann nicht verifiziert werden. Sie haben über 1 Million Kunden und bieten eine große Anzahl von Fiat-Währungen an, darunter auch Stablecoins mit attraktiven Renditen. Die Renditen auf Bitcoin und Ethereum sind jedoch deutlich geringer, wenn auch mit 5% APY immer noch attraktiv. Wenn du dich dafür entscheidest, deine Renditen in ihrem Unternehmens-Token “NEXO” (der selbst Marktschwankungen unterliegt) zu erhalten und mindestens 10% deines Portfolios in NEXO Token hältst, kannst du bis zu 8% in NEXO Token verdienen. Des Weiteren gibt es immer wieder Gerüchte, dass Nexo ihr Geld über andere Peer-to-Peer-Plattformen leiht und dadurch oft Risiken für Dritte entstehen. Bisher waren das aber nur Gerüchte und es scheint alles gut zu laufen. Die Gelder sind bis zu 375.000.000 $ versichert, falls es zu einem Hack oder Konkurs kommt. Dieser Betrag gilt für das gesamte Unternehmen, nicht pro Person. Da Nexo behauptet, 12 Milliarden USD zu verwalten (also das 32-fache der Versicherungssumme), sind die Investitionen im Falle eines Totalverlustes nur zu etwa 3% versichert.

Vorteile:

  • Hohe Zinsen auf Fiat und Stablecoins
  • Schon lange am Markt und High-Profile
  • Keine Limits oder Minimums

Nachteile 

  • Keine Transparenz
  • Einen signifikanten Anteil des Portfolios in dem spekulativen Unternehmens-Token NEXO halten müssen, um höhere Belohnungen zu erhalten, die in NEXO-Token ausgezahlt werden
  • Versicherung bis 375 Millionen USD, was jedoch nur ein Bruchteil der Gesamtsumme ist.

4. Celsius

Celsius Network (www.celsius.network) wurde 2018 von Alex Mashinsky gegründet – einem der Erfinder und Patentinhaber der VoIP (Voice over IP) Technologie. Genau wie Nexo hat auch Celsius sein Fundraising zum Teil über eine ICO gemacht und hat somit auch einen eigenen Coin. Entsprechend werden einige Vorteile nur über diesen Coin erzielt, was in vielen Fällen sehr ärgerlich sein kann. Celsius Network versucht, eine Art Krypto-Peer-to-Peer Lending zu betreiben und Transparenz zu schaffen, was aber nicht ganz funktioniert, auch wenn es ein guter Schritt in die richtige Richtung ist. Die User Experience ist komplett anders als bei allen anderen, denn hier musst du alles über ihre App machen – was nicht immer so einfach ist.

Vorteile:

  • Zahlreiche Kryptowährungen mit guter Rendite im Angebot
  • Celsius arbeitet mit BitGo, daher eine Versicherung von $100.000.000 USD
  • Wöchentliche Auszahlung der verdienten Zinsen – dies ist schneller als bei allen anderen Anbietern.
  • Teilweise Transparenz

Nachteile 

  • Nur Mobile App – die User Experience ist nicht so gut wie auf anderen Plattformen.
  • Renditen von nur 4,06%, muss 25% des Portfolios in CEL Token in halten, um mehr zu verdienen (und dann auch in CEL ausgezahlt zu bekommen).
  • Versicherung bis zu 100 Millionen USD, was aber nur ein Bruchteil der Gesamtsumme ist.

5. Cake

Cake (www.cakedefi.com) ist die jüngste der vorgestellten Plattformen und wurde von mir und meinem Mitgründer U-Zyn im Jahr 2019 gegründet. Auch wenn ich hier also teilweise voreingenommen bin, versuche ich, in allen Punkten objektiv zu analysieren – das kann der Leser immer selbst überprüfen. U-Zyn und ich haben viele Jahre Erfahrung im Bereich Cryptocurrency und wollten die Nachteile der anderen Plattformen aufgreifen und zu unseren Vorteilen machen. Dazu gehört in erster Linie, dass wir mehr Transparenz bieten als alle anderen Plattformen. Das Motto hier ist: Trust, but verify. Zusätzlich können wir, da wir über hervorragende Kontakte verfügen, auf die meisten Drittanbieter verzichten und somit die Rendite für unsere Kunden optimieren und immer versuchen, den besten Return on Investment zu bieten. Außerdem ist uns die Benutzerfreundlichkeit extrem wichtig. Eine weitere Besonderheit ist, dass dein investiertes Kapital voll versichert ist und sogar die Basisrendite von 5% durch zertifizierte Verwahrer garantiert wird (du kannst je nach Marktschwankungen bis zu 7,5% verdienen).

Vorteile:

  • Die attraktivsten Renditen (und das ohne signifikante Beträge in spekulative Unternehmens-Tokens investieren zu müssen)
  • Vollständige Transparenz
  • Einfache Bedienbarkeit
  • Versicherte Investitionen & garantierte Renditen

Nachteile 

  • Jüngste Plattform von allen vorgestellten
  • Derzeit nur Bitcoin, Ethereum und USDT im Angebot – mehr folgt noch.
  • 1 Monat Bindung

Fazit

Fasst man die Angebote also zusammen, so kann man folgende Tabelle kreieren:

Entscheidungshilfe

Man sieht recht schnell: Keine der vorgestellten Plattformen ist schlecht, ganz im Gegenteil – eher muss man sich überlegen, was man genau will:

Ich hoffe, dieser Beitrag hilft dir, einen Einblick in die Welt des Bitcoin- und Crypto-Lendings zu bekommen. Lass mich in den Kommentaren gerne wissen, für welche Plattform du dich entschieden hast und warum.

Viel Spaß bei der Rendite aus Kryptowährungen

Julian